09/09 2016

Immigrazione e media

Verso i "Colloqui bolzanini di Storia regionale" #6

Ci avviciniamo ai "Colloqui bolzanini di Storia regionale". Alcuni dei temi che andremo a trattare vi presentiamo in anticipo qui parlando con i relatori.
Oggi parliamo con Sarah Oberbichler dell'università di Innsbruck che nella sua ricerca di dottorato analizza un tema assai attuale, cioè il rapporto tra migrazioni e regioni sulla base dell’esempio dei quotidiani sudtirolesi "Alto Adige" e "Dolomiten".

 

Frau Oberbichler, lassen sich Grundlinien in der Wahrnehmung der Migrationsbewegungen in den beiden Tageszeitungen ausmachen?
Nun, man kann schon mal folgendes festhalten: Als Anfang der 1990er-Jahre erstmals vermehrt Migrant_innen aus Afrika und Asien nach Südtirol kamen, wurde dies in den Tageszeitungen mehrheitlich als Problem wahrgenommen. Insbesondere die Frage ihrer Unterbringen war ein wichtiger Aspekt in der Berichterstattung und der scheinbare Mangel an ausreichenden Kapazitäten ein Dauerthema. Doch scheint diese Problematisierung nicht direkt mit der Anzahl der Zugewanderten zusammenzuhängen: Denn 1990, als nicht mehr als 5.000 Migrant_innen in Südtirol lebten, waren die Kapazitäten anscheinend genauso erschöpft wie heute bei einer Anzahl von 46.000 Migrant_innen. Demgegenüber gibt es aber auch eine positiv konnotierte Wahrnehmung dieses Phänomens in besagten Zeitungen. So versprach man sich von der Anwesenheit dieser Menschen durchaus einen wirtschaftlichen Nutzen: dies, um Unterstützung zu rechtfertigen, nicht aber, um diese Personen als Teil der Gesellschaft anzuerkennen.

Stimmen die beiden Tageszeitungen – die eine italienisch-, die andere deutschsprachig – in diesem divergierenden Bild über die Migration überein oder gibt es Unterschiede?
Interessanterweise gibt es Unterschiede: So etwa wurde in der „Dolomiten“ Zuwanderung häufig als Gefahr für die eigene Sprachgruppe wahrgenommen, aber auch als unbedingt notwendig für Landwirtschaft und Gastgewerbe. In der „Alto Adige“ hingegen überwogen soziale Ängste, allerdings wurde dort allgemein den Migrant_innen mit mehr Offenheit gegenübergetreten als in ihrem deutschsprachigen Pendant.

Was vermitteln die Tageszeitungen also vorwiegend: Angst, Akzeptanz, Hilfsbereitschaft oder bewusste Dramatisierung?
Im Grunde ist das ziemlich ausgewogen. Das macht ja das „Fremdenbild“ in den Tageszeitungen so absurd. Einmal sind Migrant_innen nützlich und brauchen Hilfe, dann sind sie aber wieder gefährlich und zu fürchten. Dieser Dualismus zeigt sich in den Tageszeitungen besonders stark. Es hängt auch davon ab, welche Intention mit der Berichterstattung zur Migration gerade verfolgt wird. Bewusst dramatisiert und Angst verbreitet wird zum Beispiel dann, wenn mit dem Thema Migration um Wählerstimmen gekämpft wird, oder wenn Maßnahmen – wie der Bau einer Moschee – verhindert werden sollen. Hilfsbereitschaft und Akzeptanz zeigt sich hingegen, wenn Zugewanderte als nützlich für die Gesellschaft oder die Wirtschaft erachtet werden. Oder auch dann, wenn es humanitäre Katastrophen erfordern, aber hier hält sich die Hilfsbereitschaft und Akzeptanz in den Medien meistens nur für kurze Zeit.

Und was vermitteln die Tageszeitungen nicht, wo liegt ihr blinder Fleck?
Da gibt es eine ganz klare Antwort: Normalität.

 

La relazione di Sara Oberbichler Migration und Region – eine Analyse der Wahrnehmung von Migrant_innen in den Südtiroler Tageszeitungen „Alto Adige“ und „Dolomiten“ si terrà venerdì 16 settembre 2016 alle ore 11.30 nel Kolping di Bolzano. L'intervento sarà tradotto simultaneamente in italiano.

Per il programma dei "Colloqui bolzanini di storia regionale" clicca qui.
Gli abstracts degli interventi si possono leggere qui.


Il Countdown fin'ora:

Verso i "Colloqui bolzanini di Storia regionale" #1: A bisserl Wien in New York

Verso i "Colloqui bolzanini di Storia regionale" #2: W il traffico!

Verso i "Colloqui bolzanini di Storia regionale" #3: L'invenzione del Veneto

Verso i "Colloqui bolzanini di Storia regionale" #4: Knödel e Kaiserschmarren in Abissinia

Verso i "Colloqui bolzanini di storia regionale" #5: "Si stava meglio sotto l'Austria"