Markus Wurzer

Biografia

Markus Wurzer studierte Geschichte und Germanistik an den Universitäten in Graz und Bologna (2009-2014). Danach war er wissenschaftlicher Mitarbeiter (Praedoc) am Institut für Geschichte der Karl-Franzens-Universität Graz (2015/16) sowie am Institut für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte der Johannes-Kepler-Universität Linz (2016/17). Im Folgenden war Wurzer ÖAW-Fellow am Österreichischen Historischen Institut in Rom (ÖHI) sowie IFK_Junior Fellow am Internationalen Forschungszentrum für Kulturwissenschaften (IFK) in Wien (2017/18), worauf Visiting Fellowships am European University Institute in Florenz, an der Harvard University in Cambridge (MA) und an der EURAC in Bozen/Bolzano (2018/2019) folgten. 2020 promovierte Wurzer an der Karl-Franzens-Universität Graz im Fach Geschichtswissenschaften mit Auszeichnung. In seiner Dissertation widmete sich Wurzer den visuellen Praktiken von (Ex-)Soldaten und ihren Familien aus Südtirol/Alto Adige im Kontext des faschistischen Kolonialkriegs gegen das Abessinien (1935–1941). Von 2020 bis 2023 war Wurzer wissenschaftlicher Mitarbeiter (Postdoc) am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle/Saale. Seit September 2023 ist er Lecturer am Institut für Geschichte der Karl-Franzens-Universität Graz. Markus Wurzer ist Ko-Koordinator von www.postcolonialitaly.com.

Für seine Arbeiten erhielt Wurzer zahlreiche Preise, darunter 2019 den Förderpreis des Theodor Körner Fonds für seine Dissertation, 2022 den Christopher-Seton-Watson-Preis für seinen Artikel „The Social Lives of Mass-Produced Images oft he 1935–41 Italo-Ethiopian War“ (erschienen in Modern Italy 27 (2022) 4) sowie 2023 den ÖAW-Jubiläumspreis des Böhlau Verlages Wien für seine Monografie Der lange Atem kolonialer Bilder (erschienen 2023 im Wallstein Verlag).

In seinem Habilitationsvorhaben widmet sich Markus Wurzer dem Habsburg-Imperialismus in der österreichischen Geschichtskulturen seit 1918 bis in die Gegenwart. Ziel des Forschungsprojekts ist es, den Mythos von Österreichs(-Ungarns) kolonialer „Unbeflecktheit“ anhand unterschiedlicher geschichtskultureller Orte, Formen und Praktiken zu dekonstruieren. Es untersucht, wie diese wirkmächtige Vorstellung entstand und von welchen Akteur:innen sie im Laufe des 20. Jahrhunderts zur hegemonialen Erzählung verdichtet wurde, während konkurrierende Deutungen der Donaumonarchie als globalem Player marginalisiert und aus dem kollektiven Gedächtnis gedrängt wurden.

 

Ambiti di ricerca

Geschichte Zentral- und Südeuropas in transnationaler und globaler Perspektive (19.-20. Jahrhundert); Visual History (visuelle Praktiken und visuelle Kulturen); Geschichtskulturen und Public History (Kolonialismus und Faschismus in kollektiven Gedächtnissen).

 

Bibliografia

Der lange Atem kolonialer Bilder. Visuelle Praktiken von (Ex-)Soldaten und ihren Familien in Südtirol/Alto Adige 1935–2015 . Göttingen. Wallstein. 2023. Open Access: https://www.wallstein-verlag.de/9783835354234-der-lange-atem-kolonialer-bilder.html

(Counter-)Narratives of Violence. Colonial Legacies and Activism in Italy's Public Spaces.
In: Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften. 34,1. 2023. 232–255. Open Access: https://journals.univie.ac.at/index.php/oezg/article/view/8249

The Social Lives of Mass-Produced Images of the 1935–41 Italo-Ethiopian War.
In: Modern Italy. 27. 2022. 351–373. Open Access: https://www.cambridge.org/core/journals/modern-italy/article/social-lives-of-massproduced-images-of-the-193541-italoethiopian-war/78419CAB65037BAE1B9D8E98755331C5