Der lange Atem kolonialer Bilder
Öffentliche Buchvorstellung
Am 2. Juli lädt “Geschichte und Region“ in der Bozner Buchhandlung “Nuova Libreria Cappelli” zur Buchpräsentation von Markus Wurzer, dessen Recherchen sich mit den fotografischen Erinnerungen der Südtiroler Soldaten in den faschistischen Kolonialkriegen in Abessinien befassen. Im Dialog mit dem Historiker Andrea Di Michele spricht der Autor über die Wirkmächtigkeit und den „langen Atem kolonialer Bilder“.
BUCHVORSTELLUNG
Markus Wurzer, Der lange Atem kolonialer Bilder. Visuelle Praktiken von (Ex-)Soldaten und ihren Familien in Südtirol/Alto Adige 1935-2015 (Wallstein Verlag 2023, 359 Seiten)
2 / 7 / 2024, 18 Uhr
Nuova Libreria Cappelli
Bozen, Freiheitsstr. 2
mit
Autor Markus Wurzer (Universität Graz),
Andrea Di Michele (Freie Universität Bozen),
Moderation: Adina Guarnieri (Geschichte und Region/Storia e regione)
1935 überfiel das faschistische Italien Abessinien. Mussolini schickte rund eine halbe Million Männer an das Horn von Afrika, um das afrikanische Kaiserreich möglichst rasch zu unterwerfen. Darunter waren auch an die 1.100 deutschsprachige Männer aus Südtirol. Der Großteil wurden zum Kriegseinsatz gezwungen; manche meldeten sich aber freiwillig, entweder aus Abenteuerlust, oder wegen der Aussicht auf eine gut bezahlte Anstellung in den Kolonien.
Als sie nach Hause zurückkehrten, brachten die meisten bündelweise Fotografien mit. Die Generation der Veteranen ist mittlerweile verstummt, dennoch bewahren ihre Familien diese kolonialen Bildsammlungen bis heute auf. In seinem Buch, das 2023 mit dem Jubiläumspreis des Böhlau Verlages Wien ausgezeichnet wurde, zeichnet Markus Wurzer nun anhand dieser Fotografien den Umgang der Südtiroler Soldaten sowie deren Familien mit der kolonialen und faschistischen Vergangenheit nach.
Es diskutieren der Autor, Markus Wurzer, und der Historiker Andrea Di Michele. Es moderiert Adina Guarnieri.
Eine Veranstaltung von
“Geschichte und Region/Storia e regione” in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung “Nuova Libreria Cappelli”.
Mit Unterstützung von
Stadtgemeinde Bozen, Amt für Kultur, und Autonome Provinz Bozen-Südtirol, Amt für Kultur.