30 Jahre schwarz auf weiß
Geschichte und Region feiert!
Die Zeitschrift „Geschichte und Region/Storia e regione“ wird 30 und feiert das ausgiebig am 25. August auf der Trostburg.
Alle, die mitfeiern möchten, sind eingeladen!
Das Programm steht ganz im Zeichen der Geschichtsschreibung: vom offenen Treffen der Korrespondentinnen und Korrespondenten der Zeitschrift über eine Diskussionsrunde zu (post)kolonialer Regionalgeschichte bis hin zu einem Theaterstück über den italienischen Kolonialismus.
1992 gründeten in Bozen junge Historikerinnen und Historiker beider Sprachgruppen die Zeitschrift „Geschichte und Region/Storia e regione“ als ein vielversprechendes Projekt. Konzipiert als sprachgruppenübergreifendes und methodisch innovatives Gegengewicht zur traditionellen Landesgeschichtsschreibung, wurde sie zu einer Plattform für eine neue Regionalgeschichte, die über die engen Landesgrenzen hinausblickt und die Südtiroler Geschichte in einen breiteren Kontext einbettet. Damit steht sie auf gleicher Stufe wie andere renommierte Zeitschriften in Österreich, Deutschland und Italien, die Anfang der 1990er Jahre von der Aufbruchstimmung ergriffen wurden und neue Wege einschlugen.
In diesen vergangenen drei Jahrzehnten konnte sich „Geschichte und Region/Storia e regione“ zu einer überregional wichtigen und international verankerten Akteurin für die wissenschaftlich fundierte Regionalgeschichte etablieren. Die über 50 Hefte, die bislang erschienen sind, gehen quer durch alle Epochen und beleuchten wichtige Themen zur Geschichte des Faschismus, der Wirtschafts- und Sozialgeschichte, der Geschlechtergeschichte, aber auch zur Tourismusgeschichte, Globalgeschichte und Migrationsgeschichte. Die internationalen Autor:innen haben zur vielseitigen und perspektivenreichen Palette historiographischer Produktion der Zeitschrift beigetragen. Nicht zuletzt wurde dies auch möglich, weil das Projekt „Geschichte und Region/Storia e regione“ vom Südtiroler Landesarchiv und seit einigen Jahren auch von der Freien Universität Bozen unterstützt wird.
Der 30. Geburtstag der Zeitschrift soll Anlass für eine Standortbestimmung und Perspektivenausrichtung sein.
Das Fest am 25. August auf der Trostburg bietet dafür vielfältige Gelegenheiten:
Ein offenes Treffen mit den Korrespondent:innen ermöglicht allen Interessierten, die Arbeit an der Zeitschrift aus nächster Nähe kennenzulernen sowie sich aktiv in die Diskussion um ihre Zukunft einzubringen.
In der daran anschließenden Gesprächsrunde mit internationalen Expert*innen (den Historikern Oliver Auge aus Kiel und Jan Surman aus Prag, der Historikerin Stefanie Michels aus Düsseldorf und dem Schweizer Historiker Sebastian De Pretto), wird diskutiert, inwiefern (post)koloniale Zugänge und Regionalgeschichte einen Widerspruch darstellen oder ob sie nicht doch zusammengedacht werden können. Was für Konsequenzen hat diese verbindende Sicht auf die Vergangenheit, inwiefern ändert sich dadurch unsere historische Erzählung? Dabei wird sehr schnell deutlich werden, dass diese Fragen auch mit der Südtiroler Geschichte zu tun haben.
Das Thema der (italienischen) Kolonialgeschichte steht auch im Mittelpunkt des Theaterstücks „Zibaldino Africano“ von Elvira Frosini und Daniele Timpano, das verstörend vor Augen führt, wie koloniale Denkmuster aus der Vergangenheit bis in die Gegenwart wirken.
Das ausführliche Programm ist hier einsehbar.
Alle Veranstaltungen sind öffentlich und allen Interessierten frei zugänglich. Um Anmeldung wird gebeten bis 19. August 2022 unter info@geschichteundregion.eu