Heiratsgüter / Doti
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Zusammenfassung
In den vergangenen fünfzehn Jahren hat sich die italienischsprachige Forschung mit den Mitgiften und dem Besitz der Frauen beschäftigt. Zahlreiche Studien haben diese Phänomene vor allem im Kontext großer Städte bzw. adeliger Familien untersucht. Die Funktionsweisen von Mitgiften in peripheren Untersuchungsräumen, in religiösen Zusammenhängen, innerhalb ethnischer Minderheiten oder sozial Ausgegrenzter wurden aber nur selten thematisiert. In der deutschsprachigen Forschungslandschaft wurde diesem Themenkomplex bislang sogar ausgesprochen geringe Aufmerksamkeit entgegengebracht.
Dieses Heft versucht der sozialen und symbolischen Bedeutung der Heiratsgüter und ihren ökonomischen Dynamiken in von der Forschung bisher wenig beachteten Kontexten und in geographisch marginalen Lagen, deutschen und italienischen, nachzuspüren. Die Mitgift ist in allen Gesellschaften der Frühen Neuzeit präsent, aber nur eine vergleichende Analyse erlaubt es, die eine allgemeine Struktur dieses Phänomens herauszuarbeiten und Besonderheiten zu erkennen.