Rerum Novarum
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Zusammenfassung
1891 hat Leo XIII. mit der Enzyklika "Rerum novarum" die Tradition päpstlicher Sozialrundschreiben begründet, eine lebendige Tradition, zumal sich soziale Fragen immer wieder neu stellen und jeweils aktuelle Antworten erfordern. Als "Rerum novarum" verlautbart wurde, war die "soziale Frage" eines der brennendsten Probleme der damaligen Zeit. In Tirol, wo es im Vergleich zu anderen Regionen Europas oder gar der österreichichen Monarchie nur eine relativ kleine Industriearbeiterschaft gab und infolgedessen die Gefahr eine "Proletarisierung" breiter sozialer Schichten kaum gegeben war, waren jedoch die sozialen Folgen der industriellen Entwicklung nicht unbekannt.
Die Beiträge dieses Heftes sind als Resulat der Tagung "100 Jahre Rerum novarum" entstanden, die vom Tiroler Geschichtsverein/Sektion Bozen und von der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen im März 1992 in Brixen veranstaltet wurde. Sie bieten z.T. neue Forschungsergebnisse zur Politik-, zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte Tirols um die Jahrhundertwende und stellen dabei die Verbindung von Kirche und Gesellschaft ins Zentrum ihrer Fragestellungen.